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New Work und Work-Life-Balance – Wie passt das zusammen?

New Work steht für flexibles und selbstbestimmtes Arbeiten, unabhängig von Ort und Zeit. In der Mittagspause eine große Gassi-Runde mit dem Hund gehen, abends auf der Couch die letzten Mails checken oder am Wochenende einen Anruf vom Chef entgegennehmen. Immer häufiger verschmelzen Privat- und Berufsleben.

Passt das mit einer gesunden Work-Life-Balance zusammen? Und wenn ja, wie? Wir erklären, in welchen Punkten sich New Work und Work-Life-Balance gegenseitig unterstützen, wo Herausforderungen liegen und wie man mit diesen meistern kann.

Work-Life-Balance – was war das doch noch gleich?

Der Begriff Work-Life-Balance beschreibt ein Arbeitsmodell, bei dem Berufs- und Privatleben idealerweise miteinander in Einklang stehen. Das bedeutet: Weder der Beruf noch die Freizeit nehmen übermäßig viel Platz ein. Dass eine gesunde Work-Life-Balance wichtig ist, ist mittlerweile unumstritten.

Zu lange Arbeitszeiten und zu wenig Regeneration können drastische Folgen für die mentale und physische Gesundheit haben. Und für Unternehmen bedeutet eine unausgeglichene Work-Life-Balance der Mitarbeitenden langfristige Folgen wie Arbeitsausfälle, verringerte Arbeitsleistung und damit auch wirtschaftliche Einbußen.

Wie New Work und Work-Life-Balance zusammengreifen

Tatsächlich passen eine gesunde Work-Life-Balance und die Idee von New Work in vielen Punkten sehr gut zusammen. New Work bietet viele Chancen, um Berufs- und Privatleben besser in Einklang zu bringen.

Mehr Unabhängigkeit

Agiles und selbstorganisiertes Arbeiten passt gut zu New Work. Mitarbeitende erhalten Flexibilität für die Selbstverwirklichung und Arbeitszeitgestaltung. Die geleisteten Ergebnisse stehen im Vordergrund und nicht mehr nur die erbrachten Stunden.

Höhere Produktivität

Egal, ob Early-Bird oder Night-Owl – wer nach dem eigenen Biorhythmus arbeitet, ist in der Regel auch produktiver.

Gesteigerte Zufriedenheit

Mitarbeitende, die selbst entscheiden können, wie sie die Arbeit mit dem eigenen Leben verknüpfen, sind zufriedener. Zu den Vorteilen gehören eine geringere Personalfluktuation und der Aufbau einer attraktiven Arbeitgebermarke

Diese Beispiele zeigen, dass es viele Wege gibt, wie die New Work-Philosophie eine gesunde Work-Life-Balance unterstützt. Die Flexibilität der neuen Art des Arbeitens vereinfacht den Spagat zwischen Beruf und Freizeit.

New Work & Work-Life-Balance – Stolpersteine und Lösungen

Neben den Vorzügen, die New Work für die Work-Life-Balance mit sich bringt, gibt es auch einige Herausforderungen. Denn das Verschwimmen der Grenzen zwischen Arbeits- und Berufsleben, auch bekannt als Work-Life-Blending, kann einige Stolpersteine für Unternehmen und Mitarbeitende mit sich bringen.

Weniger Zeit für (digitale) Begegnungen

Flexible Arbeitszeiten sind toll – Begegnungen aber auch. Wenn sich die Mitarbeitenden ihre Arbeitsstunden flexibel auf den Tag verteilen, führt das oft dazu, dass sich Kollegen und Kolleginnen verpassen und damit weniger Möglichkeiten für berufliche Absprachen und persönliche Kontakte bleiben. Damit fehlt Mitarbeitenden und Führungskräften häufig die Möglichkeit, einen kurzen Einblick in die aktuelle Stimmung des Teams zu erlangen. 

Lösungsansatz

Eine Kultur des offenen Austauschs etablieren. Was läuft gut, wo gibt es Potenzial? Wo müssen sich Unternehmen und Mitarbeitende weiterentwickeln? Wie ist die Stimmung im Team? Um sicherzustellen, dass genügend Zeit für Besprechungen, Abstimmungen und persönliche Begegnungen bleibt, helfen regelmäßige Jour Fix-Termine. Bei diesen Terminen sollte genügend Zeit eingeplant werden, um neben geschäftlichen und organisatorischen Themen, auch das Arbeitsklima und soziale Belange zu thematisieren. Das schafft Vertrauen und Transparenz.

Wann darf ich meine Aufgaben erledigen?

Besonders Nachteulen, die am liebsten spät abends arbeiten und dafür morgens nicht am Schreibtisch sitzen, bringt das zeitlich flexible und selbstbestimmte Arbeiten oft in die Bredouille: Darf ich meiner Kollegin nach 20:00 Uhr noch eine Mail schreiben oder eine Aufgabe schicken?

Lösungsansatz

Spielregeln aufstellen: Zu welchen Zeiten müssen alle Mitarbeiter erreichbar sein und wann nicht? Welche Ziele sind im Rahmen eines realistischen Arbeitsumfangs erreichbar? Um den Überblick zu behalten, braucht es Rahmenbedingungen. Führungskräfte stehen vor der Aufgabe, klar zu kommunizieren und eine intakte Work-Life-Balance zu gewährleisten.

Auch smarte Arbeitstools, wie zum Beispiel Slack oder Google Docs sind hilfreich. Mit diesen Systemen lassen sich Aufgaben organisieren und kurze Nachrichten austauschen. Die Teams können Verantwortlichkeiten und den Status von Aufgaben transparent abbilden und einsehen. Das ermöglicht eine strukturierte und effiziente Zusammenarbeit, auch asynchron. Zusätzlich kann vereinbart werden, dass die Mitarbeitenden das Tool nur während ihrer Arbeitszeit nutzen und während der Freizeit keine Benachrichtigungen erhalten. So können auch zu später und früher Stunde Aufgaben und Nachrichten ohne schlechtes Gewissen verschickt werden.

Wann darf ich meine Aufgaben erledigen?

Insbesondere, wenn die Mitarbeitenden zum Arbeiten nicht ins Büro kommen müssen, sondern die Aufgaben auch am heimischen Esstisch, im Urlaub oder spätabends erledigen können, sind schnell Überstunden aufgebaut. Steht dann auch noch ein wichtiges Projekt an, werden oft mehr Arbeitsstunden geleistet. Das führt langfristig zu Überlastungen und erhöhter Erkrankungsgefahr.

Lösungsansatz

Zeiterfassungssysteme können an dieser Stelle eine große Unterstützung sein – entgegen der weitläufigen Meinung, bei der Zeiterfassung geht es nur um die Kontrolle der Mitarbeitenden. Wie der Name schon sagt, bietet die Erfassung der geleisteten Arbeitsstunden eine Orientierung für die Mitarbeitenden und hilft dabei, die eigenen Grenzen wahrzunehmen und auch einzuhalten. Die Zeiterfassung schafft außerdem Transparenz, Respekt und Gerechtigkeit innerhalb des Unternehmens. Wer weiß, wann Kollegen und Kolleginnen am Laptop sitzen, kann deren Freizeit respektieren und schützen. Und wer weiß, wann die Mitarbeitenden eine große Zahl an Überstunden aufgebaut haben, kann diese daran erinnern, sich auch mal Freizeit und Urlaub einzuräumen.

Ist Regeneration das neue Supertalent?

Die Fähigkeit, in der Freizeit wirklich abzuschalten, kann mit dem Verschwimmen von Berufs- und Privatleben in der New Work-Kultur zu einem wahren Drahtseilakt werden. Besonders wenn äußere Faktoren, wie Ort oder Zeit nicht mehr ausschließlich mit Arbeitszeit oder Freizeit verbunden werden. Dann es schwerfallen, nach getaner Arbeit wirklich zur Ruhe zu kommen. Um 18:00 Uhr den Laptop auf dem heimischen Esszimmertisch zu schließen ist nicht das gleiche wie den Arbeitsplatz im Büro zu verlassen, dem Team „Tschüss” zu rufen und 20 Minuten nach Hause zu fahren.

Lösungsansatz

Um sich langfristig vor Überlastungen zu schützen, sind Erholungsphasen das A und O. Hierbei gibt es viele Wege, sich zu erholen. Egal, ob beim abendlichen Joggen oder auf der Couch die Lieblingsserie schauen – beides hat den gleichen positiven Entspannungseffekt. Wichtig ist allerdings das subjektive Empfinden von Erholung. Während ein 10km-Lauf für den einen ein absolutes Highlight ist, löst nur der Gedanke daran bei anderen viele negative Gefühle aus. Daher ist es wichtig herauszufinden, welche Aktivitäten bei der Erholung helfen.

Unser Fazit: Ja, New Work und Work-Life-Balance passen sehr gut zusammen

Die Idee von New Work bietet viele Chancen und Wege, um das Gleichgewicht zwischen Arbeit und Freizeit aufrechtzuerhalten. Gleichzeitig kann New Work aber auch Herausforderungen zutage bringen, derer wir uns bewusst sein sollten. Denn die gute Nachricht ist: Es gibt bereits passende und individuelle Lösungen, die uns den Umgang mit diesen Stolpersteinen erleichtern. Und uns eine gesunde Work-Life-Balance ermöglichen.